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Tanja Neumann arbeitet bevorzugt in der Technik der Acrylmalerei. Sie liebt es, mit Farbe als
Material zu experimentieren. So arbeitet sie Sandpasten, Stofffetzen, Papiere, und Silber-,
Kupfer- oder Kunststofffolien in ihre Bilder ein. Die Materialien werden von ihr mit malerischen
Mitteln sensibel in die Bildfläche integriert. Die so entstandenen Werke wirken z.T. reliefartig,
wie flächige Wandskulpturen, in denen der malerische Duktus überwiegt. Flächenhafter Farb-
auftrag und Materialstrukturen stehen in harmonischem Kontrast, ohne dabei dekorativ zu
wirken. In zahlreichen Schichten aus Farbe und Material schafft die Künstlerin Farbräume mit
kosmischer Tiefe.
Im Gesamtwerk spiegelt sich ihr vorwiegend formales Interesse an der Malerei wider.
Malerische Gesten, die Auseinandersetzung mit Farb- und Formkompositionen und Material-
kontraste bestimmen die Inhalte ihrer Bilder. So entstehen abstrakt wirkende Arbeiten, die
ihre ganz subjektive Bedeutung während des Malprozesses bekommen. Tanja Neumann geht
dabei jedes Mal auf eine künstlerische Entdeckungsreise, ohne genau zu wissen, wie das
Ergebnis aussehen mag.
Ihre Bilder zeigen bewegte Farbräume, die zur Assoziation unterschiedlichster
Formen und Gegenstände einladen.
In mehreren Werken setzt sich Tanja Neumann mit dem weiblichen Akt auseinander. In dieser
Bildgruppe ist die konkrete Pose des weiblichen Modells Ausgangspunkt für ihre Malerei. Während
des Malprozesses wird das Aktmotiv durch zahlreiche Schichtungen und Gesten in der Form
aufgelöst und abstrahiert. Die Künstlerin verzichtet dabei bewusst auf die Darstellung gewohnter
Raumzusammenhänge, wodurch das Aktmotiv flächig und zeichenhaft erscheint.
Der Akt wird dadurch zum Medium dynamischer Gesten mit leuchtenden Farbtönen und zur
Projektionsfläche der subjektiven Empfindungen der Künstlerin.
Tassos OZ
Kunstschule Meridian e.V.
Dezember 2004